Baby eincremen
Darauf kommt es bei der Babypflege an
Die Haut eines Säuglings ist wesentlich empfindlicher als die eines Erwachsenen. Sie ist um ein Vielfaches dünner und der natürliche Schutzfilm baut sich erst noch auf. Viele Eltern fragen sich: Soll ich mein Baby eincremen oder nicht?
Grundsätzlich gilt: Die regelmäßige Anwendung von Babycreme kann durchaus dabei helfen, den kleinen Körper vor Umwelteinflüssen und die Haut vor Austrocknung oder Windeldermatitis besser zu schützen. Doch: Weniger ist mehr!
Die Pflege sollte immer auf den Hautzustand und die Körperpartie abgestimmt sein. Trockene, zu Neurodermitis neigende Babyhaut benötigt in der Regel häufiger Pflege als unauffällige Haut. Die Haut im Windelbereich wiederum benötigt eine andere Pflege als die Haut am Körper und Gesicht.
Für die sensible Babyhaut
Linola Baby & Kind
Start und Häufigkeit der Babypflege
Ab wann und wie oft Baby eincremen?
Es gibt keinen festen Zeitpunkt, ab wann Sie Ihr Baby eincremen sollten. Wichtig ist, dass Sie die Bedürfnisse seiner Haut beobachten. Ist sie auffällig trocken, können Sie ruhig ein- bis zweimal am Tag zur Babycreme greifen und Ihr Neugeborenes damit eincremen.
"Ich empfehle die Babyhaut nur bei Bedarf einzucremen – sprich, wenn die Haut trocken ist. Haben Sie also ein Auge darauf, wie die Haut Ihres Kleinen aussieht und wie sie sich anfühlt. Achten Sie bei Cremes und Lotionen auf gut verträgliche Inhaltsstoffe und verzichten Sie bestenfalls auf Parfüm und Duftstoffe."
Edith Janzen, Hebamme im Geburtshaus Bielefeld
Wird der Po Ihres Babys schnell wund oder leidet es unter der weitverbreiteten Windeldermatitis, sollten Sie regelmäßig mit spezieller Wundschutzcreme cremen – idealerweise nach jedem Windelwechseln oder nach Bedarf. Treten keinerlei Hautprobleme auf, reicht es aus, wenn Sie Ihr Kind nach dem Baden bei Bedarf eincremen.
Baby eincremen im Winter
Eine Besonderheit ergibt sich im Winter: In dieser Jahreszeit braucht die Babyhaut eine ganz besondere Zuneigung, da sie von der Kälte und trockenen Luft schnell angegriffen wird. Eine reichhaltige Baby-Lotion kann trockener Haut im Winter eine Extraportion Feuchtigkeit spenden.
Vor Kälte schützen Kleidung und Stoff am effektivsten. Doch was ist mit der Gesichtshaut? Das Gesicht lässt sich nicht wirklich gut mit Kleidung vor dem feucht-kalten Wetter im Winter schützen. Besorgen Sie am besten eine Wind- und Wettercreme, also eine spezielle Fettcreme für Ihr Baby. Wenn Sie damit das Gesicht eincremen, verhindern Sie das Austrocknen der zarten Haut. Tipp: Besser die Creme nicht zu dick auftragen, sondern bei Bedarf erneut eincremen.
Gesicht, Körper und Po eincremen
Die beste Babypflege für die verschiedenen Körperpartien
Verschiedene Gegebenheiten erfordern verschiedene Maßnahmen. Deshalb gibt es zahlreiche Produkte für die Hautpflege Ihres Wonneproppens, zum Beispiel Windelcreme, Gesichtscreme oder Wundschutzsalbe. Manche Mütter schwören zudem auf selbstgemachte Muttermilch-Creme.
Für welches Produkt Sie sich auch entscheiden – achten Sie stets darauf, dass es auf die besonderen Bedürfnisse der empfindlichen Babyhaut abgestimmt ist. Zudem ist es empfehlenswert sich für eine Babypflege ohne Parfüm zu entscheiden. Parfüms enthalten häufig allergene Substanzen. Wenn die Haut schon früh und regelmäßig mit solchen Substanzen in Kontakt kommt, kann sie sensibilisiert werden und Allergien können entstehen. Und seien wir ehrlich: Kein Parfüm der Welt könnte mit dem einzigartigen und unwiderstehlichen Duft Ihres Lieblings mithalten!
Grundsätzlich benötigen Gesicht und Körper keine unterschiedlichen Produkte. Eine spezielle Gesichtscreme fürs Baby ist also überflüssig. Leidet Ihr Kind unter der sogenannten Babyakne, cremen Sie betroffenen Bereiche lieber seltener, sparsamer und verwenden Sie eher leichte Formulierungen – sogenannte Öl-in-Wasser-Emulsionen. Die Pickelchen der Säuglingsakne verschwinden meist spätestens nach wenigen Wochen von ganz allein. Sollten Sie unsicher sein, fragen Sie Ihre Hebamme oder den Kinderarzt.
Neben dem Gesicht und Körper freut sich auch der Baby-Popo über entsprechende Pflege – nicht erst dann, wenn er wund ist, sondern vor allem als Vorbeugung. Hat Ihr Nachwuchs wunde Stellen am Po, sollten Sie auf entsprechende Wundsalben zurückgreifen, die für diesen Bereich geeignet sind.
Tipps zum Baby eincremen
Darauf sollten Sie beim Eincremen von Neugeborenen achten
Raumtemperatur beim Eincremen:
Wenn Sie die zarte Babyhaut eincremen möchten, sorgen Sie zunächst für angenehme Rahmenbedingungen. Die Raumtemperatur sollte nicht kälter als 22° Celsius sein, da Ihr kleiner Schatz kälteempfindlich und erkältungsanfällig ist. Besonders angenehm ist in solchen Situationen eine Wärmelampe über dem Wickeltisch. Achten Sie darauf, warme Hände zu haben und verteilen Sie etwas Babycreme darin, bevor Sie sie mit zarten Berührungen auf der Haut Ihres Babys verteilen.
Menge und Dosierung der Babycreme:
Beim Eincremen von Babys ist es nicht nur wichtig, welche Lotion man verwendet, sondern auch wie viel davon. Eine ausgewogene Menge an Babylotion sorgt dafür, dass die empfindliche Babyhaut optimal gepflegt wird. Dabei gilt tendenziell der Merksatz „Weniger ist mehr“.
Hilfreich ist die Dosierung via Fingerspitze. Damit haben Sie ein gutes Maß, wie viel Babycreme die verschiedenen Körperbereiche benötigen:
- Gesicht und Hals: Hier genügt bereits eine Fingerspitze Creme.
- Arme und Hände: Auch hier ist eine Fingerspitze Creme völlig ausreichend.
- Beine und Füße: Da diese Bereiche oft mehr Beanspruchung erfahren, etwa durch das Krabbeln, empfiehlt es sich, 1,5 Fingerspitzen Lotion zu verwenden. So bleibt die Haut geschmeidig und gut geschützt.
- Brust und Bauch: Diese zentralen Körperbereiche sind oft weniger trocken, daher genügt auch hier eine Fingerspitze Creme.
- Rücken und Po: Aufgrund der größeren Fläche sollten 1,5 Fingerspitzen Lotion verwendet werden.
Es ist immer ratsam, die Lotion sanft und in kreisenden Bewegungen einzumassieren, um die Durchblutung zu fördern. Denken Sie daran, dass weniger oft mehr ist, und passen Sie die Menge gegebenenfalls an die individuellen Bedürfnisse Ihres Babys an.
Eltern-Kind-Bindung stärken:
Das Eincremen sollten Sie nicht bloß als Pflegemaßnahme betrachten. Die sanften Streicheleinheiten haben nämlich einen positiven Effekt auf das körperliche und mentale Wohlbefinden Ihres Kindes. Auch Sie werden womöglich spüren, dass Ihnen diese Minuten voller Streicheleinheiten guttun. Außerdem stärken sie die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Neugeborenen. Scheuen Sie also nicht davor zurück, das Eincremen mit einer sanften Babymassage zu verbinden und es als eine wohltuende Kuscheleinheit in Ihre gemeinsame Woche zu integrieren.
Linola Baby & Kind
Für eine babyzarte Haut
Inhaltlich geprüft
Inhaltlich geprüft von: Edith Janzen
Edith Janzen ist seit 2012 Hebamme im Geburtshaus Bielefeld und selbst Mutter. Ihre Schwerpunkte sind die außerklinische Geburtshilfe, Schwangerenvorsorge und Nachsorge. Sie betreut zahlreiche Familien von Anfang der Schwangerschaft über die Geburt bis zum Ende des Wochenbettes und steht ihnen in dieser besonderen Lebensphase mit Rat und Tat zur Seite.
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