Warum ist Händewaschen so wichtig?
Keime lauern nahezu überall: Auf Oberflächen, im Staub, im (Ab-) Wasser, in der Luft, in Ecken, in Nischen und in Spalten. Selbst der Mensch ist eine Keimquelle: Auf der Haut, auf den Haaren und unter den Fingernägeln sitzen potenzielle Krankheitserreger.
Händewaschen unterbricht den Übertragungsweg von Krankheitserregern. Somit ist diese alltägliche Prozedur die einfachste Lösung, um Infektionen zu vermeiden. Denn über gemeinsam genutzte Gegenstände des Alltags oder das obligatorische Händeschütteln zur Begrüßung, werden diese Erreger üblicherweise von Mensch zu Mensch weitergegeben. Berührt man dann mit den eigenen Händen das Gesicht, können Keime, Bakterien und Viren über Mund, Augen oder Nase in den Körper eindringen und eine Krankheit auslösen.
Wann sollte man sich die Hände waschen?
Nach dem Toilettengang und während Krankheitswellen ist Händewaschen besonders wichtig. Doch wir sollten uns unsere Hände viel häufiger reinigen, als wir es im Alltag tatsächlich tun. Vor und nach folgenden Situationen ist ein Händewaschen ratsam:
Händewaschen nach…
• dem Toilettengang
• dem Naseputzen
• nach Hause kommen
• dem Husten in die eigene Hand
• dem Reinigen und Versorgen von Wunden
• dem Zubereiten von rohem Fleisch (insbesondere Huhn und anderen Geflügelarten)
• dem Streicheln von Haustieren • dem Entsorgen von Abfall • dem Windelwechsel
Händewasche vor….
• der Essenszubereitung
• dem Versorgen von Wunden
• dem Einsetzen von Kontaktlinsen in das Auge
• dem Eincremen der Haut mit Pflegemitteln
• der Einnahme von Medikamenten
So wäscht man sich die Hände richtig
Es reicht nicht, seine Hände einfach kurz unter den nassen Strahl zu halten. Gründliches Händewaschen ist im „Handumdrehen“ möglich, wenn man vier Schritten folgt:
1. Mit Wasser vorwaschen: Benetzen Sie die Hände unter fließendem Wasser. Die Temperatur sollte so gewählt werden, dass sie angenehmen ist. Die Wassertemperatur nimmt keinen Einfluss auf die Reduzierung der Mikroorganismen.
2. Mit Seife einreiben: Fügen Sie eine ausreichende Menge an Seife hinzu und reiben Sie Ihre Hände 20 bis 30 Sekunden lang damit ein. Dabei sollten alle Oberflächen in die Reinigung eingeschlossen werden, einschließlich der Handgelenke, Handrücken, Fingerzwischenräume, Fingerspitzen und Fingernägel.
3. Mit Wasser nachspülen: Die Seifenreste sollten gut abgespült werden, um Schmutz, Bakterien, Viren und Keime zu entfernen. Verwenden Sie vor allem in öffentlichen Sanitärräumen zum Schließen des Wasserhahns den Ellenbogen oder ein Einweghandtuch.
4. Abtrocknen: Zum Schluss gilt es die Hände mit einem sauberen Handtuch oder Einwegtüchern abzutrocknen. Auf öffentlichen Toiletten eignen sich hierfür am besten Einmalhandtücher. Zu Hause empfiehlt sich ein persönliches Handtuch.
Handpflege nicht vergessen
Eine ausgiebige und regelmäßige Handhygiene beansprucht nicht nur Ihre Zeit, sondern oft auch Ihre Haut. Deshalb ist es ratsam, dass Sie Ihre Hände regelmäßig mit einer rückfettenden Handpflegecreme versorgen. Die darin enthaltenen Pflegestoffe sorgen dafür, dass die Schutzschicht der Haut aufrecht erhalten bleibt und Ihre Hände nicht trocken werden. Wie richtige Handpflege funktioniert, erfahren Sie in unserem Linola Handpflege-Ratgeber.
Weitere Hygiene-Tipps
Im Alltag kommen wir unbewusst mit allerlei Viren und Bakterien in Kontakt. Neben dem regelmäßigen und adäquaten Waschen und Desinfizieren der Hände gibt es weitere einfache Hygienemaßnahmen, die uns selbst und unsere Mitmenschen vor Infektionskrankheiten schützen.
• Nicht ins Gesicht fassen
In der Regel fasst sich ein Mensch ca. 3-5 Mal pro Minute unbewusst in das Gesicht. Über die empfindlichen Schleimhäute wie Auge, Nase und Mund können Krankheitserreger eindringen. Deshalb sollte darauf geachtet werden, so wenig wie möglich das Gesicht mit den Händen zu berühren.
• Hust- und Niesetikette beachten
Schnupfen und Husten sind unliebsame Begleiterscheinungen vieler Erkrankungen. Dabei werden über den Speichel und das Nasensekret viele Krankheitserreger versprüht und stellen ein Risiko für die Mitmenschen da. Deshalb sollten Sie ausreichend Abstand zu umstehenden Personen halten und möglichst in ein wegwerfbares Taschentuch niesen oder husten. Anschließend unbedingt Hände gründlich waschen.
• Auf ein sauberes Zuhause Wert legen
Um Schmierinfektionen zu vermeiden, sollten Sie unbedingt auf ein sauberes Zuhause achten. Reinigen Sie regelmäßig Oberflächen und Gegenstände, mit denen Sie in Kontakt kommen, mit einem Haushaltsreiniger. Handtücher und Bettwäsche sollten regelmäßig bei 60 Grad gewaschen werden.
• Regelmäßig lüften
Frische Luft lässt uns nicht nur durchatmen, sondern verringert auch die Zahl erregerhaltiger Bestandteile im Raumklima. Im Winter eignet sich besonders das sogenannte Stoßlüften. Dafür sollte mehrmals täglich für einige Minuten das Fenster weit geöffnet werden.
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