Sommer, Sonne, Hautprobleme – Hautreaktionen im Sommer
Wie können wir unsere Haut im Sommer vor Schäden durch UV-Strahlen oder kleine Insekten schützen? Was tun, wenn Sonne, Insekten und Wärme ihr schon zugesetzt haben? Wir klären auf.
Sonnenbrand
Der Sonnenbrand ist wohl die am weitesten verbreitete Hautreaktion im Sommer. Meistens bemerkt man den Sonnenbrand nicht sofort, sondern erst einige Stunden danach, wenn der Schaden bereits entstanden ist, denn die Zellen sterben verzögert ab. Ein Sonnenbrand zeigt etwa sechs bis acht Stunden nach der Sonneneinstrahlung die ersten Symptome. Nach 24 bis 36 Stunden erreichen die Beschwerden ihren Höhepunkt, um dann nach ein bis zwei Wochen wieder abzuklingen.
Nach ein paar Tagen beginnt die Haut zu schuppen, was ein Zeichen dafür ist, dass sie anfängt sich zu regenerieren. Sie muss abschuppen, weil in der Epidermis viele Zellen durch den Sonnenbrand zerstört wurden. Es kann einige Tage bis zu zwei Wochen dauern, bis der Sonnenbrand abklingt.
Langzeitfolgen von zu viel UV-Licht können zu irreversiblen Schäden führen und z. B. vorzeitige Hautalterung oder Hautkrebs verursachen.
Was kann helfen?
Zur Vorbeugung eines Sonnenbrands sollte passender Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor großzügig auf die Haut aufgetragen und regelmäßig nachgecremt werden.
Es empfiehlt sich das Eincremen mit leichten Öl-in-Wasser-Emulsionen. Fettreiche Wasser-in-Öl-Emulsionen sollten unbedingt vermieden werden, da diese die Haut verschließen und sich die Hitze so darunter stauen kann.
Bei leichtem Sonnenbrand können auch kortisonhaltige Cremes aus der Apotheke gegen die Entzündungen helfen. Bei stärkeren Hautreaktionen oder bei Blasenbildung sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Polymorphe Lichtdermatose / “Sonnenallergie”
Wenn nach dem Sonnenbad nicht nur Rötungen, sondern auch Ausschläge, Bläschen, Knötchen oder Quaddeln auftreten, spricht man von einer polymorphen Lichtdermatose, der häufigsten Form einer Sonnenallergie. Besonders die UV-A-Strahlung der Sonne kann diese Symptome hervorrufen und starken Juckreiz auslösen. Warum aber genau eine „Sonnenallergie“ auftritt ist noch nicht vollständig geklärt. Experten gehen davon aus, dass Haut, welche längere Zeit nicht in Kontakt mit UV-Strahlung war, eine entzündliche Reaktion zeigt. Es wird vermutet, dass vermehrt freie Radikale entstehen, die nicht abgefangen werden können, was an einer Störung des körpereigenen Schutzmechanismus liegen kann. Die freien Radikale greifen dann Hautzellen an, was das Immunsystem aktiviert und den Ausschlag hervorruft.
Häufig treten die Symptome einer polymorphen Lichtdermatose auch erst ein paar Tage nach dem intensiven Sonnenbad auf.
Was kann helfen?
Ähnlich wie bei der Vorbeugung von Sonnenbrand, sollte auch hier ein Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zur Vorbeugung verwendet werden. Auch Kleidung kann die Haut vor der UV-Strahlung schützen.
Wenn bereits eine “Sonnenallergie“ aufgetreten ist, sollte die Sonne gänzlich gemieden werden. Zudem können leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen die Heilung unterstützen. Auch kortisonhaltige Salben können helfen, den Juckreiz zu lindern und die Entzündung zu hemmen.
Sollte dies nicht helfen und die Pusteln, Pickel etc. über mehrere Tage bestehen bleiben, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
Photoallergische Dermatose
Sie wird durch Substanzen ausgelöst, die in der Haut durch Sonnenlicht chemisch aktiviert werden. Wissenschaftler vermuten auch hier, dass sich insbesondere UV-A-Strahlen mit bestimmten Stoffen aus Kosmetika verbinden und reagieren. Das heißt, wenn Sonnenlicht beispielsweise auf Inhaltsstoffe aus Cremes trifft, kann dies allergische Hautreaktionen hervorrufen. Erkennbar ist eine photoallergische Dermatose meist daran, dass die Haut rot wird und juckt.
Was kann helfen?
Besonders Duftstoffe oder Parfüme sind für das Auslösen einer photoallergischen Dermatose bekannt, sodass ein Sonnenschutz ohne Duftstoffe verwendet werden sollte.
Bei starkem Juckreiz und Pusteln können zudem Antihistaminika Abhilfe schaffen.
Auch hier gilt es, einen Arzt zu Rate zu ziehen, sollten die Symptome nicht innerhalb weniger Tage abklingen.
Mallorca-Akne
Ähnlich wie bei der photoallergischen Dermatose reagieren hier Substanzen aus Cremes mit der UV-A-Strahlung der Sonne. Die Mallorca-Akne wird durch bestimmte Fette und Emulgatoren ausgelöst, die sich mit den UV-Strahlen verbinden und zu einer Reaktion führen. Typische Symptome sind Quaddeln, Pusteln oder Knötchen meist an talgdrüsenreichen Körperarealen wie Dekolleté, Schultern und Armen. Die Reaktion erinnert ein wenig an Akne, daher der Name. Meist tritt diese Form der Sonnenallergie im Frühjahr oder nach dem ersten intensiven Sonnenbad des Jahres auf.
Was kann helfen?
Zur Vorbeugung sollte man der Haut ein wenig Zeit geben, sich an die Sonne zu gewöhnen. Das heißt, kurze Sonnenbäder mit ausreichend Sonnenschutz bereiten die Haut auf intensivere Strahlung vor. Zudem sollte eine Sonnencreme ohne Fettanteil, Emulgatoren und Duftstoffe verwendet werden, um den Ausschlag zu vermeiden.
Zeckenbisse

Besonders im Wald oder in hohem Gras verstecken sich viele Zecken. Die zur Milbenart gehörenden Blutsauger können durch ihren Stich – im Volksmund auch gerne Biss genannt – verschiedene Krankheitserreger wie FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien übertragen. Nach einem Biss sollte die Zecke daher schnellstmöglich mit einer Pinzette oder speziellen Zeckenzange entfernt und die Wunder versorgt werden – ein Gang zum Arzt muss nicht immer nötig sein.
Was kann helfen?
Neben dem Vermeiden von hohem Gras, Unterholz und Kontakt zu Pflanzen, können Anti-Zecken-Sprays helfen, die ungeliebten Insekten fernzuhalten. Zudem schützt lange Kleidung Beine und Arme vor einem Stich
Sollte der Blutsauger doch zugebissen haben, muss die Stelle nach Entfernung der Zecke und Desinfektion beobachtet werden. Hierfür sollten Patienten am besten mit einem wasserfesten Stift einen Kreis um die Einstichstelle ziehen, sodass beobachtet werden kann, ob sich die Rötung ausbreitet. Sollte dies der Fall sein, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da dies ein Hinweis auf eine Infektion sein kann. Sollten Ihre Patienten darüber hinaus Grippesymptome entwickeln, also mit Fieber, Schmerzen oder Schwäche reagieren, muss dies ebenfalls medizinisch abgeklärt werden.
Insektenstiche

Insektenstiche sind unangenehm, jedoch meist harmlos. Die Abwehrreaktion des Körpers auf das Insektengift äußert sich meist durch kleine Entzündungen an der Einstichstelle, wenn keine Allergie vorliegt. Durch den Stich wird Histamin freigesetzt, sodass lokal Juckreiz, Schmerzen, Schwellungen und Rötungen auftreten können. Meist klingen die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder ab.
Bei einer schweren allergischen Reaktion oder Stichen im Mund- und Rachenraum kann es in schlimmen Fällen zu Atemnot und somit zur Lebensgefahr kommen. In diesem Fall ist unbedingt notärztliche Hilfe gefragt.
Was kann helfen?
Gänzlich vermeiden lassen sich Insektenstiche meist nicht, jedoch können beispielsweise Anti-Insekten-Sprays, helle Kleidung und Fenstergitter helfen.
Auch wenn es schwerfällt, am besten nicht kratzen, da sonst Entzündungen entstehen können. Linderung von Juckreiz oder Schmerz kann aber das Kühlen der Stelle bringen. Auch Hitze mindert die Symptome, da dadurch die Eiweißmoleküle z. B. bei Mückenstichen zerstört werden.
Wenn bereits ein Stich vorhanden ist, können Antihistaminika in Salben- oder Tablettenform Abhilfe schaffen, da diese die anhaltende Histaminfreisetzung hemmen und so den Juckreiz und die Entzündung lindern.
Unsere Empfehlung bei entzündeter Haut:
Wenn die Haut rot und heiß ist, brennt und schmerzt, sind dies die klassischen Zeichen einer Entzündung, wie z. B. bei Sonnenbrand, Mückenstichen oder Hautallergien. Besonders wichtig ist in diesem Fall zu kühlen und die Entzündungen zu lindern.
Bei entzündeter oder auch nässender Haut sind insbesondere Linola, auch als „Linola Creme“ bekannt, oder Linola Akut 0,5% für die kurzzeitige Anwendung geeignet. Diese Cremes besitzen einen hohen Wassergehalt und verschließen die Haut nicht.
Linola ®.Wirkstoff: ungesättigte Fettsäuren. Zusammensetzung: 100 g Creme vom Typ Ö/W-Emulsion enth. als Wirkstoff 0,5 g ungesättigte Fettsäuren (C18:2–Fettsäuren). Sonstige Bestandteile: Carbomer 980, Decyloleat, Glycerolmonostearat, Macrogol-3-cetylstearylether (Ph. Eur.), Phenoxyethanol (Ph. Eur.), Stearinsäure (Ph. Eur.), Trometamol, gebleichtes Wachs, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Symptomatische Behandlung leichter Formen von akuten und subakuten Kontaktekzemen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen ungesättigte Fettsäuren, Phenoxyethanol oder einem der sonstigen Bestandteile von Linola. Nebenwirkungen: Allerg. Reaktionen, kurzzeitige Hautreizungen. DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel • 33532 Bielefeld
Linola ® Akut 0,5%.Wirkstoff: Hydrocortison. Zusammensetzung: 100 g Creme enth. als Wirkstoff 0,5 g Hydrocortison. Sonstige Bestandteile: Benzylalkohol, Citronensäure, Macrogolglycerollaurat (300), Macrogolstearat 300 und 1500, Natriumcitrat-Dihydrat, Natriumedetat, dickflüssiges Paraffin, Propylenglycol, Stearinsäure, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Hauterkrankungen mit geringer Ausprägung, die auf eine äußerliche Behandlung mit schwach wirksamen Kortikosteroiden ansprechen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit auf Cremebestandteile. Varizellen, spezif. Hauterkrankungen (Lues, Tuberkulose), Impfreaktionen, periorale Dermatitis, Akne, Rosacea, Mykosen, bakt. u. virale Hautinfektionen. Anw. im Auge u. auf Augenlid, unter Okklusion, in Körperfalten, in Schwangersch.u. Stillzeit, bei Kindern unter 6. Lj., über mehr als 14 Tage, auf mehr als 20% d. Haut. Nebenwirkungen: Sehr selten: Kontaktallergie, Hautatrophien, Striae, Teleangiektasien, Steroidakne, rosaceaartige Dermatitis, Änderungen d. Hautpigmentierung, Hypertrichose. Hautreizungen auf Cremebestandteile, Wundheilungsstörung. DR. AUGUST WOLFF GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld
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